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Das zart wirkende Ahornblatt im Sommerwind

Auch wenn es so zart erscheint, ist es dies ganz und gar nicht. Es hat Biss und ist innerlich so kraftvoll! Das sieht man daran, weil die kleinen fein verzweigten, pulsierend aussehenden Äderchen auf seiner Blattunterseite sich nicht vom Weg abbringen lassen. Andererseits ist es mit sich unzufrieden und ärgert sich über seine so feine Struktur und als es einfach nicht mehr weiter wußte, weil es mehr und mehr die Veränderungen, die in sich vorgingen, unablässig spürte, wollte es nur noch fort von seinem geliebten Heimatbaum. Es fühlte sich doch ein wenig haltlos. Das musste es sich nun eingestehen. Das wollte es, bevor es sich von den Familienmitgliedern entfernte, nicht vorstellen wollen.

Es verfolgte nur diesen einen Gedanken, endlich wieder so frei und unabhängig zu sein, wie vor der Zeit, als es sich richtig spürte und loslassen konnte, hatte es bestimmt zu ihrer Familie gesagt, so wie es einst mal war: Sehr feinfühlig, großmütig, einfühlsam und selbstständig. Klar fand es es gut, wenn die Familie es bei manchen Arbeiten im Haushalt tatkräftig unterstützte. Aber so wie es nun war, dass jemand ständig auf es aufpassen wollte, dass da bloß nichts passiert und alles abnehmen wollte, es damit völlig einengte und verunsicherte, so wollte es nicht bis an sein Lebensende verweilen. Es liebte seine Familie sehr, dennoch wollte es das ständige unruhige Gefühl aus seiner Blattmitte nicht mehr in sich beherbergen. Darum entschloss es sich vorerst sich von alledem loszulösen und das umungengliche momentane allein sein erst einmal total auszukosten und zu genießen bis es am Waldboden auf andere und seiner Art stößt. Sein Herz galt ganz dem Wind, der mal seicht mal stürmisch sein konnte. Die Sonnenstrahlen die es in ein anderes Licht setzt und es wärmt, dass es sich wieder geborgen angenommen f&auuml;hlt und der Geruch vom moderigen mit Moos bewachsenen Waldboden, der es so tief ins Innern berührte. Ich bin auch wer und habe mich innerlich ganz und gar nicht verändert, hörte es eine energische Stimme in sich sagen.

„Warum wollt und könnt ihr dass alle denn nicht sehen?”

Es stieß beim gleitenden Fall Richtung Waldboden an ein anderes im Wind wehendes Blatt. Im ersten Moment erschrak es; aber dann erhellte sich sein Blick und es reichte dem anderen Blatt eine seiner Blattzacken. „Du”, sagte es, „schön Dich kennen zu lernen.” Dass andere Blatt erwiderte lieblich: „Ganz meinerseits.” „Wohin willst Du”, fragte es? „Ich weiß es noch nicht”, sagte dass andere Blatt. „Ich lasse einfach alles auf mich zukommen.” So schwebten sie gelassen vom Glück beseelt im Nebel der aufgehenden Sonne über üppig blühende Gärten mit den herrlichsten Blüten, Kornfeldern, Raps, Wiesen, hoch gewachsenen Obstbaumreihen und vielen verschieden fließenden Bächen dahin!

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